Auf einer Grundfläche von nur 29m² entsteht im Königsweg zwischen 56 und 58 ein Einfamilienhaus für fünf Personen. Um den erforderlichen Raumbedarf zu schaffen, müssen alle Räume vertikal übereinander angeordnet werden, so ergeben sich 96m² reine Wohnfläche, verteilt auf 5 Geschosse. Hinzu kommen eine Garage im Erdgeschoss und eine Dachterrasse auf 18m Höhe.

Eine zusätzliche Schwierigkeit ergibt sich in der Nutzbarmachung des hinteren Bereichs der Grundfläche. Wegen der zueinander stumpfwinkligen Anordnung der Nachbargebäude verjüngt sich die Baufläche nach hinten zu einem fast dreieckigen Grundriss, welcher an seiner schmalsten Stelle gerade noch 0,80m misst.

Mit 4,50m an der breitesten Stelle bietet sich der vordere Teil für die Wohnräume selbst an. Dahinter schließt sich das Treppenhaus an, das auch die Verbindung zu den auf halber Treppe liegenden kleine Räumen im spitzen Teil des Grundrisses erstellt. Hier wird nicht horizontal gewohnt, sondern es muss stets ein halbes oder ganzes Geschoss überwunden werden. Trotzdem bleiben die Wege durch die sinnvolle Gruppierung der Räume in Lebensbereiche kurz.

Der Rücksprung der Fassade im Erdgeschoss ist eine Remineszenz an die ehemalige Lücke. Dieser Fassadenteil steht stadteinwärts in einer Flucht mit Haus Nr. 56. Der Vorsprung vom 1.OG aufwärts, welcher sich bis über die Traufen der Nachbarhäuser fortsetzt, zeigt sich aus dieser Perspektive als Erker, steht aber stadtauswärts selbst in der Flucht von Haus Nr. 58. Städtebaulich gesehen, werden auf diese Weise die sich kreuzenden Fluchten des Straßenknicks miteinander verwoben und die seit etwa 100 Jahren als klaffende Lücke bestehende Ecksituation gelöst.